Bad Sobernheim, im April 2024
Dazu Geschäftsführer Dirk Breitbach: „Seit 35 Jahren setzen wir Rezyklate für die Herstellung von Compounds ein, die dank strenger Qualitätsmaßstäbe anwendungsspezifische Anforderungen erfüllen und damit ein breites Anwendungsspektrum ermöglichen. Unsere seither gewonnenen Erkenntnisse bei der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung nutzen wir heute, um innerhalb und außerhalb der Automobilindustrie von der Planung über die Optimierung des Werkstoffs bis hin zu seiner Verarbeitung zu unterstützen. Dadurch reduzieren wir Aufwand, Zeit und Kosten, auf dem Weg zum Serienanlauf mit nachhaltigen Produkten.“
Der Anteil an Rezyklaten liegt aktuell bereits bei 70 % – über alle Produktsegmente hinweg. Rund 30 % der Compounds enthalten gegenwärtig Post Consumer Rezyklate (PCR) mit Rezepturanteilen zwischen 20 % und 100 %.
Geplant ist, deren Verwendung kontinuierlich weiter zu steigern. Die mit dem Einsatz dieser Produkte verbundene verstärkte Nachhaltigkeit erleichtert es Verarbeitern, die gesetzlichen, kundenseitigen und gesellschaftlichen Forderungen zu erfüllen und zugleich die eigenen Umweltziele zu erreichen. Dabei sind alle nachhaltigen Materiallösungen darauf ausgelegt, die Anforderungen seitens der OEM zu erfüllen.
Insbesondere wurden PCR-basierte Varianten mit speziellen Verfahren entwickelt, die sogar den anspruchsvollen Anforderungen zu Emissionen und Geruch im Fahrzeuginnenraum gerecht werden. Innerhalb diesen Jahres werden bereits drei Fahrzeuge mit I-Tafel Trägern aus dem Werkstoff TechnoGreen PP LGF ausgestattet.
Das PP LGF CDC (Concentrate Dilution Concept) beinhaltet den Einsatz neu entwickelter PCR-basierter PP Verdünner für langglasfaserverstärkte Spritzgießtypen, womit die OEM-Anforderungen an Belastbarkeit, Emissionen und Geruch ebenfalls erfüllt werden. Bei dem CDC 20 wird ein PCR-Anteil bis zu > 65% erreicht. Dies führt dazu, dass CO2-Einsparungen von bis zu 55 % im Vergleich zur Neuware erzielt werden und die für die nahe Zukunft erwarteten gesetzlichen Auflagen zum Rezyklatanteil erfüllt werden können.
TechnoCompound stellt seinen Kunden den CO2-Fußabdruck seiner Produkte zur Verfügung. Um hier auch zukünftig allen Zertifizierungs- und Nachweispflichten noch besser gerecht zu werden, wurde dazu mit Beginn des Jahres 2023 der Einsatz der Substain-Software zusammen mit dem Partner ConClimate gestartet. Auf Basis anerkannter Emissionsfaktoren und Berechnungsverfahren können die CO2-Emissionen (Scope 1, 2 und 3) einschließlich der Verpackung bis “To Gate“ mit Werkstor TechnoCompound bzw. Kunde zur Verfügung gestellt werden. Voraussichtlich bis Mitte des Jahres wird im Zuge eines weiteren Teilprojekts mit ConClimate auch der Unternehmens-CO2-Fußabdruck normgerecht ermittelt. Des Weiteren ist im Jahresverlauf die Erstellung eines Dekarbonisierungsplans gemäß der Nachhaltigkeitsziele der Polymer-Gruppe geplant. Dabei bilden die detaillierten Berechnungsmöglichkeiten mit der Substain-Software die Datengrundlage zur Optimierung sowohl des eigenen CO2-Footprints als auch der verarbeiteten Rohstoffe.
Quelle: Polymer Holding